Bernd Fischer

Nachdem ich 1965 durch Gottes Gnade die durch kommunistische Schulbildung und bibelzersetzende Theologie verursachten Zweifel überwinden und zum bibeltreuen Glauben durchstoßen durfte, bekam ich 1975 den Zugang zum Grundtext der Bibel, indem ich die ersten Teile der im Entstehen begriffenen DaBhaR-Übersetzung Wort für Wort mit dem Grundtext verglich. Trotz meiner geringen Schulbildung und völlig fehlender Sprachkenntnisse und Sprachbegabung war dies möglich, weil damals noch die Grundtextwortteilung in der DÜ angegeben war. Nach und nach lernte ich auch durch Wörterbücher, Grammatiken und Lehrbücher, kann aber bis heute keinen Satz direkt in der Grundtextsprache, sondern nur in Deutsch denken und verstehen, und sicher geht dies vielen Laien ähnlich wie mir.

So erwachte in mir schon Anfang der 1980er Jahre der Wunsch nach einer Bibelübersetzung, die Laien, die Gottes Wort lieben, eine Brücke zur Sprachlogik des Grundtextes oder gar zum Grundtext selbst darbietet, auf der sie weder abstürzen noch in unerkanntem (und dadurch gefährlichem) Dilettantismus stecken bleiben müssen.

Die grundtextnahe Übersetzung will den Leser zu einem tieferen Verständnis der Bibel führen und ihn anleiten, selbst noch tiefer in die Feinheiten des Grundtextes einzudringen und seinen Informationsgehalt viel genauer und umfassender auszuschöpfen und nicht dem ausgeliefert zu bleiben, was ein Übersetzer verstanden und ausgedrückt hat. Sie soll dazu dienen, eine fundierte Urteilsfähigkeit im Wort Gottes zu erlangen, mit der die Aussagen der Bibel gründlicher verstanden und falsche Lehren erkannt und ausgeschieden werden können. Es ist mehr wert, eine falsche Lehre auszuscheiden, als drei Richtige hinzuzugewinnen. Diese fundierte Urteilsfähigkeit kann man erlangen, wenn man die grundtextnahe Übersetzung nicht nur zum gelegentlichen Nachschlagen, sondern ausdauernd als Brücke zur Sprachlogik des Grundtextes oder auch zum Grundtext selbst benutzt. Dadurch kann man erkennen, wo viele Wörterbücher und Übersetzer nicht dem Grundtextsinn vertraut, sondern lieber an die Ungenauigkeit des Grundtextes geglaubt oder seine Genauigkeit nicht ernst genug genommen haben. Solche Stellen habe ich bisher gefunden in 1M6,2; 2M20,4-5; 2M20,16 + 5M5,20; 5M32,40 + R6,11+13 + H7,25 + Eh1,18 + 4,9.10 + 10,6 + 15,7; 1Kö11,1-2; Sp22,28; 28,4; Jes45,24; M7,23 + R14,9 + 2T2,19; M24,13 + Eh3,10; M25,5; 26,24/ Mk14,21; A12,12; R2,4 + 9,15; R16,17 + G1,8.9; 1K7,27 + E2,12; 1K7,38; 11,16; 14,37-38; M,11,25 + P2,11; 1T2,9.12; 4,1; Eh3,19; 14,11; außerdem bei bestimmten Grundtextwörtern. Gründe dafür können u.a. illusionäres oder ideologisch bestimmtes Denken und eine kurzschlüssige Theologie sein. Dem entgeht nur, wer sein Herz immer wieder auf die Liebe zur Wahrheit ausrichtet.
Ein unvollständiger und unsachgemäßer Gebrauch der GtÜ kann üble Früchte bringen. Deshalb möchte ich hiermit jeden, der den sachgemäßen Umgang damit erlernt hat, bitten, ja verpflichten, interessierten Geschwistern, die damit überfordert sind, hierbei zu helfen.
Wer meint, durch meine Übersetzung eine neue Lehre, die in seit jeher anerkannte Grundlagen des Glaubens eingreift, stützen zu können, möge zuerst selbst den Denkfehler suchen und bei Bedarf treue und verständige Brüder zur Fehlersuche hinzuziehen und auch mir die Sache mitteilen. Etwas anderes ist es, eine zeitweise oder gebietsweise verschüttete richtige Lehre wieder zu entdecken. Nur auf dem Gebiet der Auslegung der Endzeitprophetie, wo in Dn12,4 eine Mehrung der Erkenntnis verheißen ist, ist auch die Entdeckung von bisher unbekannten richtigen Lehren nicht ausgeschlossen.
Mit der grundtextnahen Wiedergabe kann der Laie viel leichter die in Grammatiken und Analysen zum Grundtext dargelegten Sprachgesetze verstehen. Die mit Fremdwörtern und freisprachlichen Übersetzungsvorschlägen gespickten Erklärungen im „Neuen sprachlichen Schlüssel zur griechischen NT“ konnte ich nur unter sehr großen Mühen allmählich begreifen, dann aber großen Nutzen daraus ziehen.
Die möglichst exakte und dadurch unübersichtliche Darstellung der GtÜ mit vielen einfachen und doppelten Hochstellungen ist durch viele Zwischenüberschriften und die direkt in den Text eingefügten Bibelstellen gegliedert. Nur die mit einem vorgesetzten hochgestellten Pünktchen versehenen Bibelstellenangaben habe ich selbst ausgewählt. Sammelbibelstellen sind mit einem * gekennzeichnet (selbst bearbeitet).
Die Bemerkungen (Bm.) wollen nicht die Grundlagen des Glaubens erklären, sondern geben meine in 50 Jahren Bibelstudium gewonnene Erkenntnis wieder zu einigen Aussagen, zu denen m.E. heute viel Unklarheit und Irrtum herrscht. Ein „Bm.**“ weißt auf eine Bemerkung im Bemerkungsteil hin, ein * hinter einem Wort auf eine Namen- oder Worterklärung.
Für Hinweise auf Fehler jeder Art und Vorschläge und Anregungen zur Verbesserung bin ich dankbar.
Abschließend möchte ich den Brüdern danken, die Gott mir zur Hilfe geschenkt hat. Die für die Arbeit nötigen Computerprogramme hat Bruder Fritz Konrad, z. T. speziell für die GtÜ, erarbeitet. Ein Bruder, der nicht genannt werden will, hat gewissenhaft die umfangreichen Vorarbeiten für das Deutsch-Griechisch-Lexikon und viel wertvolle Korrekturarbeit geleistet. Bruder Werner Hentschel hat die Bibelstellenangaben im Griechisch-Deutsch-Lexikon nach der Konkordanz überprüft und die sehr mühsame Korrekturlesung des Übersetzungstextes durch den Grundtext durchgeführt. Bruder Henry Tippner verdanke ich viele Korrekturen und wertvolle Hinweise im Griechisch-Deutsch-Lexikon und zur Übersetzung.

Ludwigsstadt, 22.3.2012.

Bernd Fischer