Endzeitprophetie: Endgeri Das Endgericht Of20,15 und sein Ergebnis

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Das Endgericht Of20,15 und sein Ergebnis

(= GtÜ-Bemerkung zu Eh20,15)

Of20,15 Und wenn irjemand nicht gefunden–˙wurde in dem Buch des Lebens ¯geschrieben•–˙w–˙seiendstehend, Of3,5 so ˙wurde–er–° hin den See des Feuers °geworfen.

   Diese Aussagen über den letzten Gerichtsprozess der Gestorbenen verstehe ich unter besonderer Beachtung von Mt12,32, Jh5,22.28-29, 12,32, Ap10,42, 24,15, Rö14,9, 1Ko15,23-24, 2Ti4,1, 1P4,5.6, Of11,18, 14,10-11 so – Irrtum in Einzelheiten nicht ausgeschlossen (was generell gilt; dabei ordne ich Dn12,2, wo nur die Auferstehung vieler, aber nicht aller Gestorbenen berichtet wird, dem Gericht vor den 1000 Jahren zu, s. GtÜ-Bm. z. Of11,18):

Stehen hier welche im Buch des Lebens und wodurch?

   Im Unterschied zu den vielen pessimistischen Auslegungen sehe ich bei dieser Auferstehung der Gestorbenen sehr viele bzw. sogar die allermeisten im Buch des Lebens stehen. (Es wird also nicht nur pro forma im Buch des Lebens nachgeschaut, eine absurde Unterstellung).

   Seitdem der Herr am Kreuz getötet wurde und unmittelbar darauf als im Geist lebendig Gemachter in alle Aufenthaltsräume von Gestorbenen (Paradies Lk23,43, Hades Ap2,27+31 und Abgrund Rö10,7) ging und dort das Evangelium heroldete (1P3,19; 4,6), gibt es dort zunehmend an Ihn Gläubige, d.h. „Gestorbene, die in Christus sind“ (1Th4,16). Diese werden bei der nicht mehr fernen Vorentrückung „zuerst auferstehen“ (1Th4,16) und dann zugleich mit den aus dem Paradies auferstandenen und den umherübriggelassenen überlebenden Gläubigen dem Herrn entgegen entrückt werden (1Th4,17). Alle diese Entrückten gehören zu „denen, die des Christus sind ibei d ·Seiner Anwesen·seinheit“ (1Ko15,23). Weil die Anwesenheit des Herrn auch die gesamten 1000 Jahre Seines Regierens einschließt (s. /ProfHeil: /Allvers: LebeMach), gehören auch diejenigen in dieselbe zugeordnete Gruppe ihrer Lebendigmachung nach 1Ko15,23, die erst während der 1000 Jahre als auf der Erde Lebende oder im Totenreich Befindliche gläubig werden, s. /ProfHeil: /Allvers: LebeMach. Sobald einer gläubig wird, wird er ins Buch des Lebens eingeschrieben.

   Nicht gläubig werden und ins Buch des Lebens eingeschrieben werden kann jemand, wenn er nicht aufgewacht ist aus dem an vielen AT-Stellen genannten lethargischen Anfangszustand im Totenreich (s. /GtÜ-Bib: 7-Bemerk/J12,32). Dass welche gar nicht aufwachen, erscheint mir aber als ausgeschlossen. Vielmehr herrscht – zumindest nach der Auferstehung vieler zur Entrückung – bei der Ankunft des Satans im Totenreich am Ende des jetzigen Äons dort alles andere als Lethargie (Jes14,9-16). Ausgeschlossen vom rettenden Gläubigwerden sind tatsächlich die, denen Gott Seele und Leib in der Gehenna zugrunde richtet = verloren gehen lässt (s. /ProfHeil: /TotReich: Gehenna).

   Die übrigen Gestorbenen, ganz besonders aber die, für die zu ihren Lebzeiten Fürbitte getan wurde (Ap15,17), haben im Totenreich die Chance, zum Fragen und Bitten zu kommen (wie der reiche Mann Lk16) und unter der seelsorgerlichen Betreuung durch uns, die Glieder des Leibes Christi, (wie der reiche Mann durch Abraham), „den Herrn auseifrig bis zum Erfolgzu suchen“ (Ap15,17) und ins Buch des Lebens eingeschrieben zu werden.

   Für alle in den Gerichtsprozess nach dem Weltuntergang kommenden Gestorbenen gilt, dass sie nach ihren Werken gerichtet/ beurteilt werden, was in Of20,12+13, also zweimal, ausdrücklich genannt wird. Sie werden zunächst im Gerichtsprozess gerichtet/ beurteilt nach ihren Werken und dann entsprechend dem gefällten Urteil belohnt, verschont oder/und bestraft werden.

   Dabei wird es – wie bei der irdischen Justiz – auch bei der Durchführung der Bestrafung bei den meisten Verurteilten noch Straferlass geben (vgl. Mt12,31-32 m. Bm. /1GtÜ-Bib: 7-Bemerk/M12,32). Ausdrücklich hiervon ausgenommen sind die, die zu Lebzeiten keine Versöhnung gesucht (wie Gläubige in Mt5,24-26/ Lk12,58-59) oder erbetene Vergebung verweigert haben (Mt18,34). Auch für den Teufel, den Antichrist, den falschen Propheten und die Hure Babylon wird es keinen Straferlass geben.

   Ein Aufhören der Bestrafung noch vor der Äonenvollendung ist für diejenigen, die die Lästerung des Hl. Geistes begangen (Mt12,31-32) oder den Antichrist in irgendeiner Form anerkannt haben, im Feuersee (nicht vorher) möglich (Of14,11 m. Bm. /1GtÜ-Bib: 7-Bemerk/Eh14,11). Daraus ist zu schließen, dass auch ein Aufhören der Feuerqual in der Gehenna lange vor der Befreiung aus ihr möglich ist (s. /1GtÜ-Bib: 7-Bemerk/1P4,6).

   In Mt11,24 sagte der Herr über Kafarnaum: „Dem Land von Sodom(pl) °˙wird–es erträglicher °–sein_ iam Tag des ⟩⟨Gerichts odals dir.“ In Jd7 heißt es von Sodom und Gomorra (in Gegenwartsform), dass sie „Recht ausübender Bestrafung durch das äonische Feuer unter·habenliegen“, was in der im Abgrund des Hades befindlichen Gehenna des Feuers geschieht. Die Leute von Sodom haben sicher ebenso wie die Leute vor der Sintflut die Heroldsbotschaft des Herrn im Totenreich gehört (1P3,19), und sicher sind viele von ihnen inzwischen gläubig geworden, stehen aber entweder noch unter Feuergericht oder sind schon davon befreit (s. GtÜ-Bm. z. 1P4,6). Beim Schreiben des Judasbriefs, etwa 2000 Jahre nach dem Beginn ihrer Bestrafung, müssen aber noch viele Sodomiter unter Feuergericht gestanden haben.

Was meint der Herr in Mt11,24 in Bezug auf Sodom mit „Tag des Gerichts“?

   Ich denke, dass für die im Totenreich gläubig gewordenen Sodomiter der Tag des Gerichts ihr Offenbartwerden vor dem Richterpodium des Christus gegen Ende des jetzigen Äons ist (2Ko5,10). Bei diesem Gericht über die Glieder des Christus wird „jeder sich–holen die Beurteilung und Vergeltung in Bezug auf die durch den Leib verübten Praktiken, zugeordnetentsprechend den Werken, wdie er–‘praktiziert–˙hat, ob–u˙sei es Gutes ob–u˙oder Schlechtes.“ Weil sich 2Ko5,10 ausschließlich auf wiedergeborene Gläubige („dausnahmslos wir alle“, die nach Rö8,9 Christi Geist haben und Sein sind) bezieht, entnehme ich hieraus, dass auch gerettete Wiedergeborene, die der Herr nicht (wie z.B. in Mt7,23, 22,13 u. Mt25,30) von sich stößt, für ihre schlechten Werke noch Strafvergeltung bekommen können. Dass Vergebung nicht unbedingt völligen Straferlass beinhalten muss, zeigt außer 2M34,7 u.a. das Beispiel der 10 glaubensuntreuen Kundschafter und der zum Kampf gemusterten Männer (4M14,21 „Ich habe vergeben“ + mehrfache Bestrafung 4M14,22-23+28-35+36-37) und das Beispiel Davids nach seinem Sündenfall (2S12,5-13-14).

   Für die Sodomiter, die während der Gemeindezeit noch nicht gläubig geworden sind, ist der Tag des Gerichts das in Of20,11-15 genannte Gericht nach den 1000 Jahren. Diejenigen Sodomiter, die während der 1000 Jahre gläubig werden, stehen dann im Buch des Lebens und erleben die „Auferstehung des Lebens“ (Jh5,29), während zugleich die immer noch nicht gläubig gewordenen Sodomiter die „Auferstehung des Gerichts“ erleben (Jh5,29).

   Nun ist aber in Jh5,29 die Auferstehung des Lebens denen verheißen, „die das Gute getan haben“, und die Auferstehung des Gerichts denen, „die das Schlechte praktiziert haben“. Hiermit ist doch sicher das Gute und Schlechte gemeint, das der Mensch zu Lebzeiten getan hat. Und so wie wiedergeborene und am Ende der Gemeindezeit auferstandene und gerettete Gläubige laut 2Ko5,10 noch Bestrafung für ihre zu Lebzeiten verübten schlechten Werke bekommen können, wird dies auch im Endgericht nach den 1000 Jahren der Fall sein.

   Im Totenreich sind ja alle Insassen kraftlos (Jes14,10) und völlig unfähig, irgendwelche guten oder schlechten Werke zu tun. Sie können aber – sofern sie nicht durch göttliche Entscheidung blockiert sind (s. GtÜ-Bm. z. Mt10,28 in /ProfHeil: /TotReich: Gehenna) – dort nach ihrem Aufwachen bzw. vor allem, wenn sie in Feuerqual kommen, ihre Gesinnung ändern und die Wahrheit mehr und mehr erkennen. Sie können auch eine Gesinnung des Erbarmens bekommen (wie der reiche Mann in Lk16) und dadurch Erbarmen erlangen und auf den Weg zum positiven Ausgang des Gerichts kommen (Jk2,13).

   Über Jerusalem, Samaria und Sodom stehen in Hes16 folgende wesentliche Aussagen:

  • Jerusalem hat mehr gesündigt als Samaria und Sodom (Hes16,48).
  • Sodom, Samaria und Jerusalem werden in ihren früheren Stand zurückkehren (Hes16,55).
  • Jerusalem wird ihre Schwestern Sodom und Samaria zu sich nehmen, und Gott wird sie ihr zu Töchtern geben (Hes16,61).
  • Gott wird Jerusalem alles vergeben, was sie getan hat (Hes16,63), was dann selbstverständlich auch für Samaria und Sodom gilt.

   Da es von Sodom weder Ruinen noch Überlebende oder deren Nachkommen gibt, kann sich die verheißene Wiederherstellung und Vergebung nur auf die gestorbenen Sodomiter beziehen, die sich alle noch in der Gehenna befinden. Somit kann die Wiederherstellung Sodoms erst nach der Auferstehung der bis dahin im Totenreich gläubig gewordenen Sodomiter am Ende der Gemeindezeit beginnen, d.h. zu Beginn der 1000 Jahre, wenn auch Jerusalem die Wiederherstellung und Vergebung erlangt, die u.a. in Hes34-48 verheißen ist.

   Was in Hes16 über Jerusalem, Samaria und Sodom gesagt ist, hat neben der buchstäblichen auch eine weit darüber hinaus gehende allegorisch-typologische Bedeutung und Erfüllung. Sodom ist ja „Beispiel des äonischen Feuers“ (Jd7) und ist deshalb auch prophetisches Modell für das Schicksal vieler Menschen und eines Teils der Heidenwelt; s. /ProfEndz: Rett-Isr.

Was geschieht mit denen, die beim Endgericht nach den 1000 Jahren im Buch des Lebens stehen?

   Ich denke, dass sie die Nationenmenschen auf der neuen Erde (Of21,1) sind, deren Beziehung zum neuen Jerusalem und ihr Hineinwachsen ins vollkommene neue Leben in Of21,3-6+24-27 + 22,1-5 angedeutet wird.

Was geschieht mit denen, die in den Feuersee geworfen wurden?

   Der Feuersee ist das schärfste Gerichtsmittel Gottes, an dessen Schaffung der Teufel in keiner Weise beteiligt war – im Unterschied zum Scheol/Hades, der m.E. auf Initiative des Teufels entstand (s. /ProfHeil /TotReich: SatansWg) und bis zum Ende der Gemeindezeit unter dessen Verwaltung steht. Während es im Gehenna-Teil des Hades Quälung durch Feuer gibt, gibt es im Feuersee Quälung durch Feuer und Schwefel (wBd.: Göttliches), die unter ständiger Beobachtung durch den Herrn Jesus und Seine hl. Engel, zu denen auch wir gehören werden (Lk20,36), erfolgt (Of14,10). (Total falsch ist der Glaube vieler, den Dostojewski so formulierte: „Die Hölle ist der Ort, wo Gott nicht mehr hinschaut“). Von der Epiphanie des Herrn bis zum Ende der 1000 Jahre befinden sich nur der Antichrist und der falsche Prophet im Feuersee. Die Quälung endet für die meisten Insassen schon vor der Äonenvollendung (s. GtÜ-Bm. z. Eh14,11) und geht mit der Erreichung ihres Zweckes am Ende der Äonenvollendung auch für den Teufel, das Tier, den falschen Propheten und die Hure Babylon zu Ende. Vmtl. schon vor dem Ende ihrer Quälung werden diese Vier (Personen bzw. Gruppen) freiwillig ihre Knie vor dem Herrn Jesus beugen und aus innerster Überzeugung bekennen: „Herr ist Jesus Christus“ (Ph2,11), und dasselbe in ausführlicherer Form: „Nur in Jesus hat Gott mir zugesprochen umfassende Rechtfertigung/ Gerechtigkeitsverwirklichung und Stärke“ (Jes45,24, s. /ProfHeil /Allvers: Allv-All). Sie waren ja gegen Ihn Entbrannte und werden dann „bis einschießlich zu Ihm == bis zur Einswerdung mit Ihm kommen“ (Jes45,24) – wie der Apostel Paulus als Urtyp für solche (1Ti1,16).

   Hiermit ist die dritte zugeordnete Gruppe der Lebendigmachung nach 1Ko15,23, das Endziel laut 1Ko15,24, erreicht. Zu diesem Endziel gehört auch die Lebendigmachung d(pl)ausnahmslos aller Dinge und Wesen einschließlich der bisher noch unbelebten Schöpfung, wie sie deutlich in 1Ti6,13 und Of5,13 verheißen und schon in Ps148,7-10+13 ausgesprochen ist. Vg. GtÜ-Bm. z. M10,28, 12,32, 25,41, L16,31, J12,32, A15,17, R11,26, 1K15,29, 2K5,9, H12,22, 12,27, Jk3,6, 1P3,19, 4,6, Of11,18, 14,11, 20,6.

Nachwort

   Bevor ich es wagte, den vorliegenden Umriss des Ausgangs des Heilsplans Gottes gedanklich und schriftlich zu fixieren, bin ich nach wiederholtem persönlichem Zerbruch seit Jahrzehnten von vielen biblischen Grundprinzipien des Wesens und Handelns Gottes ausgegangen, von denen ich hier nur einige der fundamentalsten nenne:

  • Gott ist Liebe (1J4,8.16).
  • Gott ist unveränderlich (2M3,15; Jes46,4; Ma3,6; 2T2,13; Jk1,17).
  • Gott hat ausnahmslos alles erschaffen (Ap4,24; Rö11,36a; 1Ko8,6; Ko1,16; Of4,11) und wird ebenso ausnahmslos alles mit sich versöhnen (Ko1,20; 1J2,2).
  • Gott erbarmt sich über alle Seine Gemachten (Ps145,9; Rö11,32).
  • Gerechtigkeit und Recht/Gericht (= Rechtsausübung) sind die Grundlage Seiner Thronmacht (Ps89,15; 97,2; 33,5; Jes30,18; Hi8,3; 5M32,4; Rö2,5).
  • Es gibt kein Ansehen der Person bei Gott (5M10,17; Hi34,19; Mt22,16; Lk20,21; Ap10,34-35; Rö2,11; Ga2,6; Ep6,9; Ko3,25; Jk2,1.9; 1P1,17). Dabei unterscheidet Gott nicht zwischen denen innerhalb und denen außerhalb Seiner Hausgenossenschaft – im Gegensatz zu dem irrigen Glauben sehr vieler Christen, dessen sie sich nicht klar bewusst sind.
  • Die zur Gemeinde gehörigen wiedergeborenen Gläubigen sind von Gott nach Seinem freien Vorsatz (Rö8,28) als Erstlinge Seiner Geschöpfe (Jk1,18) vor Grundlegung der Welt Auserwählte (Ep1,4) mit dem Ziel, heilig und makellos in den Augen Gottes zu werden (Ep1,4) und als Leib Christi künftig die (sichtbare und unsichtbare) Welt mit Ihm zu richten, zu regieren und wieder herzustellen (Dn7,18.27; 1Ko6,2-3; 2Ti2,12; Of3,21; 11,15; 22,5).
  • Als Erstlinge Berufene können auch zu Letzten werden (Mt19,30.30/ Mk10,31.31/ Lk13,30.30; Mt20,16.16; 22,14; 24,24/ Mk13,22; Jh6,70); s. GtÜ-Bm. z. R8,30.
  • Für wiedergeborene Übertreter des Gesetzes (== der Bibel) wird ihre Beschneidung (des Christus Ko2,11 == Bundeszugehörigkeit) zu Vorhäutigkeit (== Nicht-Bundeszugehörigkeit) (Rö2,25). Und für Vorhäutigkeit, die die Gerechtigkeit verwirklichenden Satzungen des Gesetzes befolgt, wird ihre Vorhäutigkeit als Beschneidung (== Bundeszugehörigkeit) gerechnet (Rö2,26). Und es wird richten die von Natur aus bestehende Vorhäutigkeit, die das Gesetz erfüllt, dich, den durch Schrift unterwiesenen und durch Beschneidung bundesverpflichte ten Übertreter des Gesetzes (Rö2,27; vgl. Mt12,41-42 Niniviter und Königin des Südens).
  • Das Gericht fängt generell am Haus Gottes (= Israel und Gemeinde) an (Jes10,12; Jr25,29; Hes9,6; Am3,2; Rö2,9; 2Th1,5; 1P4,17).
  • Selbstgericht erspart Gottes Gericht (Mt7,1; 1Ko11,31).
  • Gott erwartet von jedem durch das Sühneopfer Jesu begnadigten Schuldner, dass er ebenso gnädig und erbarmend mit seinem schuldigen Mitmenschen umgeht (Mt18,33). In dieser gottgemäßen dankbaren Grundhaltung sollte man auch an die Übersetzung und Auslegung der Bibel und an die Prüfung biblischer Auslegungen herangehen.

Ist der Satan von der Rettung ausgeschlossen?

   Viele Gläubige stoßen sich an dem Gedanken, dass auch der Satan einst gerettet werden wird. Dazu möchte ich zu bedenken geben: Gott hatte den anfangs vollkommenen Cherub (Hes28,15), der später zum Satan wurde, an eine weit überlegene Stellung gelangen lassen, sodass er „der ¯Besiegelnde’- die M˙aßfestsetzung/ das M˙aßgebende/ des m˙aßgebenden Modells“ wurde (Hes28,12), und „gefüllt mit Weisheit und vollkommen an Schönheit“ war (s. /ProfEndz: Suendfal). Dabei hatte Gott ihm nicht ausdrücklich mitgeteilt, dass er von Seinem einziggezeugten Sohn erschaffen und diesem zur demütigen Unterordnung verpflichtet war (vgl. Jes49,2).

   Wer an sich selbst erfahren hat, wie leicht man durch Überlegenheit und Erfolg zur Selbstüberhebung verleitet werden kann, und sogar an gestandenen Brüdern gesehen hat, wie sie durch Selbstüberhebung in Kürze teuflische Charakterzüge und Handlungsweisen bekamen, ohne dass sie dies merkten (vgl. GtÜ-Bm. z. 2T2,26 od. /Lehr-Erm: IrrMetho/3), der wird mir recht geben, wenn ich behaupte: Jeder Mensch, den Gott damals als so vollkommenen Cherub erschaffen – ohne die Niedrigkeit und Sterblichkeit des Fleisches – und in diese überaus hohe Stellung hätte gelangen lassen, wäre genauso zum Teufel geworden, wie es dieser Cherub geworden ist. Und wer wünschte sich nicht, in diesem Fall, der ihm zur Falle geworden wäre, nicht doch noch zum Zerbruch und zur Rettung geführt zu werden? Von Gottes Erbarmen über alle Seine Gemachten (Ps145,9) ist auch der Satans-Cherub nicht ausgeschlossen. Gott hat auch ihn, wie die(pl)ausnahmslos alle(pl) Personenwesen, zusammen·‘verschlossen hinein in Un·f˙ügsamkeit, damit °Er sich auch über ihn, wie über dieausnahmslos alle, °–‘erbarme´. (Rö11,32). Vgl. GtÜ-Bm. z. R5,21.

   Die Trauer Gottes um Seinen zum Satan gewordenen Sohn wird m.E. an der Trauer Davids um seinen Sohn Absalom angedeutet (2S19,1-5). Das völlige Unverständnis der geretteten Menschen für die Trauer Davids und Gottes zeigt 2S19,6-9. Die Liebe Gottes zum Satan zeigt Sein Werben um ihn, als Er ihm Hiob als Vorbild darstellt, und Seine Erlaubnis an Satan, Hiob quälen zu dürfen, womit Gott die künftige Bekehrung Satans vorbereiten will (Hi1,7-12 + 2,2-6; vgl. Ep3,10 m. GtÜ-Bm.).

22.3.2012/23.9.2013                                                                                                   B.F.

             Bernd Fischer, Feldstr. 9, 96337 Ludwigsstadt, T: 09263-6539005     C:\GTÜ-PDF\PROFENDZ\ENDGERI1.410     23.9.13/4.3./27.5.14/7.1./6.6.15/2.2.2016